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Montag, 16. April 2012

Lost & Found: IN MEMORIAM OF GURU


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Diese Woche jährt sich der Todestag von Keith Edward Elam aka GURU von GangStarr bereits zum zweiten Mal. Für diese Sendung hab ich meine 5 Lieblings-GangStarr-Samples ausgegraben.


Ramsey Lewis - Les Fleurs
Die erste Aufnahme von "Les Fleurs" (es gibt noch eine spätere vom gleichnamigen Album) ist die Grundlage für "Jazz Music" ab dem Album "No More Mr. Nice Guy".




Joe Simon - Drowning in the sea of love
Eine der besten Soulplatten die man für fast gratis bekommen kann. Neben diesem GangStarr Sample ("You Know My Steez") gibts noch ein zweites auf derselben LP: Kenn Starr feat. Talib Kweli & Asheru "If".




Jean Jacques Perrey - Eva
Super instrumental Track der als Grundlage für einen legendären Rap-Classic dient: "Just To Get A Rep"!


Monk Higgins - Little Green Apples
"Code Of The Streets"




Cal Tjader - Walk On By
Nach "BIG L, Rest In Peace!" (Intro auf dem Track "Full Clip"), heisst es seit zwei Jahren nun leider auch "Big GURU, Rest In Peace!" In meinen Crates wird er für immer weiterleben!







Hier gehts zu einem ausführlicheren Bericht, den ich vor zwei Jahren geschrieben habe.


Montag, 26. März 2012

Lost & Found: Züri-Gschnätzlets


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Aus aktuellem Anlass (das neue Züri West Album steht in den Läden) geht Lost & Found der Frage nach, woher Schweizer Mundartrocker ihre Inspirationen nehmen. Dass Kuno, Polo und co ab und zu bei Soulmusikern abkupfern beweist die heutige Sendung.


Isaac Hayes - Hung up on my baby
Der instrumentale Klangteppich für Züri Wests "Ohni di" ab dem Album "Radio zum Glück" (2001).




Mel Brown - Son of a preacher man
Hier eine tolle Instrumentalversion des von Polo Hofer für Sina ins walliserdeutsch übersetzte Dusty Springfield-Klassikers.




Peggy Scott and Jo Jo Benson - Soulshake
Einer der grösstenn Hits von Polo National. Auch im Original ein Duett. Dooooooooooo-dododooooo-dododo-dododoo....


Prince - When you were mine
Kuno kopiert bei Prince und das durchaus erfolgreich. Der Schweiz gefällts.




Betty LaVette - What condition my condition is in
Kenny Rogers Originalsong von Züri Wests "26 schtung oder zwe" ist legendär. Betty LaVettes Northern-Soul Version ist eine Wucht und verweist neben Kenny auch ganz klar Kuno auf die hinteren Plätze.

Montag, 5. März 2012

Lost & Found: The Originals


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Bei der ersten Sendung von "Lost & Found" geht es um Originale. Für einmal steht nicht die Hit-Version eines Songs im Zentrum, sondern die Originalinterpreten mit ihren wundervollen Erstaufnahmen.

Die erste dieser Originalversionen stammt von der schwarzen Bluessängerin Willie Mae "Big Mama" Thornton. Sie liefert mit ihrer Aufnahme aus dem Jahre 1952 einen Nummer eins Hit der R&B-Charts ab. Zum Überhit wurde "Hound Dog" allerdings erst durch den King of Rock'N'Roll Elvis Presley, der sechs Millionen Singles verkaufte und sich so elf Wochen an die Spitze der amerikanischen Pop-Charts katapultierte.



Big Mama Thornton war mit ihrem direkten expressiven Stil auch ein Vorbild für Janis Joplin, welche 1968 einen ihrer gössten Hits veröffentlichte: "Piece of my heart". Die Orginalversion wurde ein Jahr zuvor von Erma Franklin, ihres Zeichens die jüngere Schwester der Queen of Soul Aretha Franklin, aufgenommen und herausgebracht.





Vor 12 Jahren wurde "Dancing in the moonlight" der englischen Rockband Toploader weltweit in den Radios rauf und runter gespielt. Das Original der amerikanischen Rockband King harvest ist um Welten besser und läuft in meiner Jukebox zu Hause auf heavy rotation. Sehr wahrscheinlich auch auf Grund des wunderschönen Wurlitzer electro pianos.





Genau 30 Jahre bevor die junge britische Soulsängerin Joss Stone 2003 mit dem Song "Super duper love (are you diggin' on me)" eine Chartsplatzierung verzeichnen konnte, nahm Willie Garner aka Sugar Billy die Orginalversion auf. Bei der Songauswahl für Joss Stones Album hatte sicher auch Betty Wright, welche das Album produzierte, ihre Finger im Spiel.




"I feel good" von James Brown kennt jedes Kind, spätestens seit die Migros vor ein paar jahren den Song für ihre Werbezwecke (miss)brauchte. Dass dieser Song, unter anderem Browns höchste Chartsplatzierung, kein eigentliches Original ist sondern bloss eine Kopie hat mich selbst sehr überrascht. Einer der meistgesampleten Künstler überhaupt bedient sich für einmal jemand anderem? Nicht ganz, denn diese "Urversion" seines Überhits stammt auch aus seiner Feder und wurde von ihm produziert. Gesungen wurde der Song allerdings von seiner Backgroundsängerin Yvonne Fair, welche den Titel "I found you" bereits 1962 veröffentlichte.



Sonntag, 18. Dezember 2011

ROCK-OLA 1484






























Bereits seit einiger Zeit liebäugelte ich mit einer Jukebox. Ich stöberte im Netz sowie auf den bekannten Online-Plattformen und musste feststellen, dass es sehr schwierig werden könnte, eine Musikbox in funktionstüchtigem Zustand zu finden. Nachdem ich die Fabrikate der verschiedensten Hersteller begutachtete war schnell einmal klar, eine Rock-Ola soll es werden. Neben den beiden anderen bekannten amerikanischen Jukebox Herstellern Wurlitzer und Seeburg ist Rock-Ola die klassische Jukebox schlechthin. Der Brand, der in Chicago, Illinois beheimateten Rock-Ola, leitet sich vom Rock n' Roll ab, denn Rock-Ola-Jukeboxen hatten ihre Blütezeit in den 50er-70er Jahren, in denen auch Elvis und seine Freunde die Billboard Charts anführten. So findet sich denn auch heute noch kaum eine Box ohne eines Hits des King.

Neben Musikboxen produzierte Rock-Ola einarmige Banditen und Flipperkästen (slot- and pinball-machines) aber auch Gewehre für den Einsatz der Allierten im zweiten Weltkrieg. Nach dem Erfolg in den Staaten gelangten die Jukeboxen später nach Europa und standen in Bars, Restaurants, Cafés oder Gelaterien.
Jukeboxen können generell in zwei Epochen eingeteilt werden, welche auch gerade für den signifikanten Preisunterschied verantwortlich sind: Boxen vor ca. 1963 und solche die später produziert wurden. Das spezielle der teureren vor 1963 hergestellten Boxen ist der Sichtmechanismus. Das heisst, man sieht den ganzen Ablauf: vom Suchen übers Finden bis zum Abspielen der Single. 

Während dies später alles hinter Holz oder Plexiglasscheiben ablief, so kann man bei den alten Geräten, welche das Vinyl richtiggehend zelebrieren, in die Fünfziger und Sechziger Jahre eintauchen. Modelle wie Empress, Capri, Tempo oder der bekannte "Eispickel" knacken in gutem Zustand locker die 10'000 Franken-Grenze und sind in Sammlerkreisen sehr gesucht und begehrt. Die verwendeten Materialien waren fast ausschliesslich Holz an den Rück- und Seitenwänden, sowie Glas und Chrom, als Anlehnung an die amerikanischen Autos der damaligen Zeit (z.B. Cadillac) auf der Frontseite.

Wie zu Beginn erwähnt ist es ausserordentlich schwierig Boxen in einem guten Zustand zu finden. Einerseits haben sie vielfach mehr als ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel und die Mechanik über die Jahrzehnte mitgelitten oder dann sind sie verbastelt, der Chrom in einem schlechten Zustand usw.
Schlussendlich wurde ich dann doch noch fündig und eine 1960er Rock-Ola 1484 fand den Weg in unser Wohnzimmer. Seit knapp einem Monat steht das gute Stück nun da und spielt tagtäglich die Lieblingsplatten der ganzen Familie. Während meine Frau vielfach im Vorbeigehen schnell noch C4 (Otis Redding - Sittin' on the dock of the bay) anwählt, setzt sich unser Sohn gemütlich in den Lounge Chair und zieht sich seine tägliche Ration E9 und F9 (Trudi Gerster - Rotchäppli und Aschenbrödel) rein. 
Das Bestücken mit 45s hat sich denn auch schwieriger herausgestellt als angenommen. Zuerst wollte ich ein paar spezielle Soul und Funk Singles einfüllen, doch schon nach ein paar Tagen war klar, dass diese kaum gespielt wurden. Heute setzt sich die Selection aus Classics verschiedenster Genres zusammen. Es sind Stücke, zu denen wir eine ganz spezielle Beziehung haben, die uns auch nach dem hundersten Mal abspielen noch nicht nerven. So treffen die Beatles auf Nina Simone, Neil Young auf Aretha Franklin, Bobby Hebb auf Joan Baez, Amy Winehouse auf Trudi Gerster oder Horace Silver auf Ruedi Rymann. 

Sonntag, 29. Mai 2011

DENNIS COFFEY IS BACK


Der "guitar-break"-Altmeister ist zurück. Gestern Morgen war ich kurz bei Wab im Co-Mix Remix, um mir die neue Booker T zu holen. Er erzählte mir, dass auch Dennis Coffey eine neue Platte rausbringt und ich mir die unbedingt anhören soll. Nach den bad News über Gil Scott Herons Tod (R.I.P., 1. April 1949 - 27.5.2011) kamen mir diese good News mehr als gelegen. Zu Hause hab ich mich dann sofort ans online-diggen gemacht und fand auf Dennis Coffey's site auch gleich obenstehenden Promoclip fürs aktuelle Album.

Wow, der Hammer! Detroits Meistergitarrist geht back zu seinen roots und orientiert sich an seinem ersten (und meiner Meinung nach besten) Album "Hair and Thangs" (Maverick/Venture 1968).







Nicht ganz ernst gemeint aber dennoch ziemlich amüsant ist der Clip zu Dennis Coffeys Coverversion von Cee-Lo Greens smash-hit "Fuck you".



Also, kauft euch die Doppel-LP und ihr werdet euch fühlen wie Jim Brown in "Black belt jones"!




Sonntag, 3. April 2011

FLOHMARKTTAGEBUCH

Folgender Eintrag bestätigt die Befürchtung verschiedenster Forscherteams namhafter Universitäten, dass das Herzinfarktrisiko von Plattensammlern und Vinyljunkies stark erhöht ist.


Ich war heute Morgen auf dem Flohmarkt. Neben dem üblichen Heintje-Schrott gabs eine Kiste, die noch interessant aussah. Natürlich war schon einer dran und ein zweiter stand an. Also musste ich mich wohl oder übel gedulden, bis ich an der Reihe war. Natürlich konnte ich es nicht lassen, während die anderen die Kiste durchdiggten, schon mal einen Blick draufzuwerfen. Ein bisschen Beat, Rock und Singer-Songwriter Zeugs, ganz okay, aber nicht weltbewegend - und dann plötzlich... "SHIT! Wieso war ich nicht zuerst an der Kiste, weshalb ging ich nicht zuerst an diesen Stand, weshalb stand ich nicht früher auf, usw." Der Typ nahm die Platte raus und ich dachte nur "Scheiss Sonntag!". Er drehte sie um, las ein paar liner notes und steckte sie weider in die Kiste. "YEAH!". Er kaufte nichts.
Dann kam Nummer zwei. Ich versuchte von seinem Aussehen her, auf seinen Musikgeschmack zu schliessen. Er war für mich so der Triple B-Typ (Beatles, Beach-Boys, Bee-Gees). Trotzdem machte ich mir gewisse Sorgen, und die schienen nicht unbegründet. Denn als er nach etwa dreiviertel Kisten an die Stelle kam mit der (für mich bestimmten) Platte, hatte auch er die Frechheit sie rauszuzupfen... um sie dann ein paar Sekunden später (so lange dauerte auch mein Herzstillstand) völlig irritiert wieder reinzustecken. Kurz darauf bezahlte er seine Daliah Lavi LP und ging. 
Dann endlich gehörte die Kiste mir, und obwohl ich ja schon zwei mal gesehen habe, dass ausser dieser einen Platte nichts drin war, was mich wirklichen interessierte, diggte ich ganz ruhig auf die Dreiviertel zu. Währenddessen fragte ich mich noch kurz, ob ich mit der Triple-B-Einschätzung betreffend Daliah Lavi total danebenlag, oder ob die Israelitin auch ins Muster passt. Egal, es trennten mich noch knapp 3 cm vom perfekten Start in einen sonnigen Sonntag. Dann stand sie da. Wir schauten uns an und es war Liebe auf den ersten Blick. Doch bekannterweise zählen nicht bloss Äusserlichkeiten, sondern auch die inneren Werte. Und schon manch perfektes Sleeve offenbarte eine zerkratzte oder sogar falsche Platte. Doch heute Morgen war alles perfekt, also "near mint"! 
"Was kostet die?" 
"2 Franken!" 
"Okay. Merci und noch einen schönen Sonntag!"


Donnerstag, 20. Januar 2011

ALICE CLARK














ARTIST: ALICE CLARK
LABEL: MAINSTREAM RECORDS 362
RECORDED: 1972

My new record of the month!

Alice Clarks Album ist vielleicht die beste Female-Soul-Platte, die je produziert wurde. Wer James Browns funky Divas à la Lyn Collins, Marva Whitney oder Vickie Anderson mag, wird Alice Clark lieben. Die Platte lässt sich ohne Durchhänger von A bis Z durchhören. Die vom bekannten Ernie Wilkins arrangierten Soul-Nummern kommen mal jazzy, mal funky oder mit einem Schuss Blues daher und Alice Clark singt dazu mit ihrer klaren, bestechenden Soulstimme, als wäre es das einfachste der Welt. Es stechen keine einzelnen Tracks wirklich heraus, es ist vielmehr das von Labelgründer Bob Shad produzierte Gesamtwerk, das dieses Album zu einem Soul-Meilenstein und meiner momentanen Lieblingsplatte macht.
Das Mainstream-Label wurde 1964 gegründet und veröffentlichte neben Rockigem auch zahlreiche Jazz-Alben bekannter Künstler wie Blue Mitchell oder Charles Kynard. Das Cover-Artwork ist ein Erkennungszeichen des Labels. Bei vielen Veröffentlichungen ziert ein von einem weissen Rahmen umgebenes Foto des Künstlers, ergänzt mit Name und Labelnummer, die Plattenhülle.





Sonntag, 5. Dezember 2010

THE VALUE OF RECORDS

Vor ein paar Wochen wechselte auf Ebay eine Platte für 1'575 USD den Besitzer. An sich nichts besonderes, doch für mich schon, denn dieser heilige Gral des Latin-Jazz steht auch in meiner Sammlung. Die Platte ist toll, keine Frage, aber über fünfzehn-hundert Dollar? Dafür bekommt man ein billiges Occasionsauto oder man wohnt einen Monat. Für Aussenstehende scheinen solche Preise exorbitant, für Plattensammler sind sie (leider) Realität. Was natürlich noch lange nicht heisst, dass alle Vinylfanatiker solche Summen ausgeben. Auf jeden Fall war der Endpreis dieser Auktion für mich Anlass genug, wieder mal über den Wert von Platten zu sinnieren.


Schallplatten haben wie viele andere Sammelobjekte einen materiellen und einen idellen Wert. Der materielle ist mehr oder weniger objektiv und richtet sich bei gesuchten Originalpressungen nach Ebayauktionen (popsike) oder Händlerlisten. Natürlich bestimmen auch Nachfrage und Angebot den Preis. Dabei ist interessanterweise zu beobachten, dass Reissues vielfach den Preis des Originals in die Höhe schnellen lassen, anstatt umgekehrt wie vielleicht angenommen. Doch was bringt einen Sammler dazu, das zigfache des Preises einer Nachpressung für ein Original auszugeben? Es gibt sicherlich verschiedene Beweggründe. Manchmal ist die Soundqualität besser oder die Verarbeitung des Covers hochwertiger. Realistisch betrachtet sind dies jedoch keine plausiblen Gründe, um diese Preise zu rechtfertigen. Aber die Sammler und Jäger - Orginalfetischisten sind wohl fast ausschliesslich männlichen Geschechts - sind auch keine Realisten, sondern kranke Süchtige. Sie wollen das Original, um fast jeden Preis. Lieber keine neuen Schuhe, obwohl die alten Löcher haben, oder ein paar Wochen einen auf Vegetarier machen, um das so gesparte Geld in Vinyl zu investieren. 

Einen hohen Suchtfaktor hat auch das "Diggen", also das Suchen nach Platten. Sei dies auf Flohmärkten, in Brockenhäusern oder neuzeitlich auch virtuell, auf dem weltweiten Netz. Der Kick hierbei ist das Finden einer wertvollen Platte, die man nun fast umsonst bekommt. Natürlich ist die Chance relativ klein, doch aus eigener Erfahrung kann ich schreiben, dass ich immer wieder richtige Perlen gefunden habe. Und war's mal nicht mein Musikgeschmack, hab ich die Platte verkauft und mir damit etwas von meiner Wantslist finanziert. Das Faszinierende am Plattensammeln ist auch der Moment, in dem man die Platte, welche seit fünf Jahren auf der Suchliste steht, endlich sein Eigen nennen kann. Ich hatte früher ziemlich viele Platten und hab mit der Zeit fast den Überblick verloren. 
Afrika Bambaataa aka the "Master of Records" sagte einmal, er kaufe sich eine Platte einfach ein zweites oder drittes Mal, denn das würde eindeutig schneller gehen als die Platte in seiner Sammlung zu suchen, respektive zu finden. Seit Jahren bin ich daran auszumisten, und was ich nicht mehr höre, oder auch Platten, die man relativ leicht wieder finden kann, werden verkauft, um den Erlös sogleich wieder in neues Vinyl zu investieren. Der Kern meiner Sammlung umfasst nur ein paar hundert Platten, sozusagen meine persönliche Essenz jedes Genres. Dafür hat fast jede LP ihre Geschichte (hier wären wir nun beim ideellen Wert), und sie finden auch immer wieder den Weg auf meinen Plattenspieler, was bei grossen Sammlungen fast nicht möglich ist. Anzeichen für eine zu grosse Sammlung sind meiner Meinung nach, wenn man gar nicht mehr weiss, welche Platten man alle besitzt. Um dies herauszufinden, gibt es ein kleines Spiel: Man bittet eine Person, blindlings ein paar Platten aus der Sammlung rauszupflücken und dann von jeder ein beliebiges Stück laufen zu lassen. Wenn man dann die Platte nicht erkennt, hat man bereits verloren. Ich habe vor 10 Jahren regelmässig verloren.
Aber wo liegt jetzt nun eigentlich die Schmerzgrenze des Kaufpreises einer Schallplatte? Ich kenne Sammler, die geben nie mehr als 50 $ für eine Platte aus, andere nicht mehr als 100 $, bei wieder anderen ist die Grenze bei 1000 $ und für die letzten ist wohl die Frage des Preises gar keine. Noch eine Stufe abstruser wird es bei denjenigen collectors, welche "sealed records", also noch verschweisste Platten, sammeln. Sie kaufen also für Unsummen Tonträger, ohne dass je eine Nadel das Vinyl sieht. Sie wissen nicht mal mit absoluter Sicherheit, ob die richtige Patte in der Hülle ist. 
Die extremste Aussage, welche ich je gelesen hatte, war diejenige von Tim Brown in Kev Roberts Northern Soul Bibel "Northern Soul Top 500". Tim besitzt eine von zwei bekannten Soul 45s von Frank Wilsons "Do I love you (indeed I do)". Der schottische DJ und Sammler Kenny Burrell kaufte 1999 die andere 7-inch und bezahlte dafür 15'000 GBP. Tim meint dazu: "A truly awesome piece of vinyl, and worth every penny of fifteen grand!" Hier könnt ihr euch den Song anhören, entscheidet selbst ob jede Sekunde 155 Dollar Wert ist.






Sonntag, 21. November 2010

A TRIBUTE TO THE BEATLES

The Beatles. John, Paul, George und Ringo. Die vier Jungs aus Liverpool, England, haben mit ihrem Sound die Welt verändert. Kaum ein Tag, an dem nicht ein Song des berühmtesten (und besten?!) Songwriter-Duos Lennon/McCartney (28 Nr.-1-Singles in den USA) aus der Radiobox rieselt. Sie verkauften mehr Tonträger als alle Künstler vor und nach ihnen (ca. 1.3 Milliarden). Ich könnte noch seitenweise Superlativen der Band auflisten, doch für die meisten ist sowieso klar, dass The Fab Four die Band schlechthin waren, sind und für immer bleiben werden.

Die Pilzköpfe haben ihre wichtigsten Alben, darunter das erste Konzeptalbum der Popmusik "Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band" oder eines meiner liebsten "Abbey Road", alle zwischen 1963 (Please Please Me) und 1970 (Let it be) aufgenommen. In einer Zeit also, in der z.B. auch James Brown seine grössten Hits schrieb. Die 60er waren in der Geschichte der schwarzen Musik die Jahre des Soul, welcher dann anfangs der 70er vom Funk abgelöst wurde. Für mich musikhistorisch eines der wichtigsten Jahrzehnte überhaupt. Meine Plattensammlung würde um fast einen Drittel schrumpfen, müsste ich diese Jahrgänge aussortieren. Und gerade weil die Dichte des musikalischen Schaffens in dieser Ära so unglaublich gross war, beeinflussten sich die Künstler gegenseitig und viele Songs erhielten eine neue Seele eines anderen Genres eingehaucht. Es war also nur eine logische Konsequenz, dass Tausende von Künstlern sich an den Songs der Beatles bedienten, resp. vergriffen. Eine nicht alltägliche Auswahl aus den Genres Folk, Jazz, Rock, Soul, Reggae und Funk hab ich hier für euch ausgegraben und zusammengestellt. "Just hit the play (or download) button, and enjoy the worlds greatest band like you've never heard them before!"

DOWNLOAD DJ PESA's tribute to THE BEATLES


Donnerstag, 4. November 2010

HAPPY BIRTHDAY LES DEMERLE

Lester William DeMerle wird heute 64 Jahre alt. Normalerweise ein Alter, um in Rente zu gehen, oder? Aber gibt es überhaupt pensionierte Musiker - wohl nicht. Der in Brooklyn, New York, geborene Drummer (und Sänger!) studierte Schlagzeug und Perkussion sowie Musiktheorie und Harmonielehre. Er spielte bereits 16-jährig mit dem grossen Vibraphonvirtuosen Lionel Hampton.
1971 zog er nach Los Angeles und gründete die Band Transfusion, welche die Hausband im "The Cellar" Club war. Mit Transfusion nahm er auch die gleichnamige LP mit dem Hammer-Track "Moondial" auf. Der wohl aber bekannteste Song in Crate-Digger-Kreisen ist die phänomenale Coverversion des Beatles-Klassikers "A day in the life", zu finden auf der raren Spectrum-LP (1968). Ein grosser Dank geht an Buckwild, welcher uns 1994 mit OC's "Time's up" dieses tolle Sample ausgegraben hat.









Sonntag, 10. Oktober 2010

THE COVER ART OF BLUE NOTE REC.

















Blue Note Plattencover oder quadratische 31.5 cm x 31.5 cm pures Design. Die Plattencovers des Kult-Jazz-Labels Blue Note könnte man sich ungeniert ins Wohnzimmer hängen. Zu verdanken haben wir die zeitlos ästhetischen Wunderwerke allen voran zwei Personen.
Zum einen dem Fotografen Francis Wolff, zum andern dem Designer/Grafiker Reid Miles. Wolff gründete 1939 in New York zusammen mit Alfred Lion (beide übrigens früher in Berlin wohnhafte Juden, welche zur Zeit des Naziregimes in die USA emmigrierten) das legendäre Plattenlabel Blue Note Records.

Ab den frühen 50er-Jahren arbeitete Reid Miles als Grafiker für Blue Note Records. Wolff lieferte Miles authentische Momentaufnahmen der Jazzprotagonisten ab und dieser gestaltete damit einige der besten und prägendsten Schallplattencovers der Musikgeschichte. Rund 500 Covers in 15 Jahren entstanden auf diese Art und Weise.



Die Symbiose aus Wolffs Aufnahmen und Miles' an die konkrete Kunst erinnernden monotonen Farbblöcken, gepaart mit aussergewöhnlichen Fonts, bewegen sich zwischen typografischen Meisterleistungen und Kunst.
Erstaunlicherweise hörte sich Miles die Musik, für welche er die Covers gestaltete, nie an. Er bevorzugte klassische Musik und holte sich seine Inspiration aus Unterhaltungen mit Alfred Lion.




Vor anderthalb Jahren veröffentlichte der Designer Logan Walters eine Serie von eigens gestalteten Wu-Tang Plattencovers, inspiriert durch das Artwork der alten Blue Note Covers. Obwohl die Ikonen von Reid Miles für mich unerreicht bleiben, so können sich Walters' Entwürfe durchaus sehen lassen.























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Freitag, 8. Oktober 2010

MNROTM: "WHAT IT IS" BY S.O.U.L.














ARTIST: S.O.U.L.
ALBUM: What it is
LABEL: Musicor MS 3195
RECORDED: 1971

S.O.U.L. steht für Sounds of Unity and Love.
Die Platte ist ein Soul/Funk-Klassiker, bei DJs sehr beliebt und vielleicht auch deshalb vor einigen Jahren auf BGP als Reissue wiederveröffentlicht worden.
Die vierköpfige Band aus Cleveland, OH bestand aus Lee Lovett (bass), Gus Hawkins (sax/flute), Paul Stubblefield (drums) und Walter Winston (guitar). Larry Hancock (vocals/organ) kam 1971 zur Band und Bernard (Beloyd) Taylor (guitar) ersetzte Winston 1972. 
S.O.U.L. gewann 1970 einen Bandcontest. Der Hauptpreis bestand aus 1000 Dollar und einem Plattendeal beim Label Musicor Records. Die vier Jungs gingen nach New York und nahmen zuerst ein paar Singels und dann das Album auf. Von den sieben LP-Titeln sind deren vier Covers. Vorallem die Versionen der Klassiker "Burning Spear" und "Express Yourself" gehören zu den besten je eingespielten. 






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Montag, 27. September 2010

JAMES TATUM "CONTEMPORARY JAZZ MASS"

Nach rund zweimonatiger Sommerpause bin ich zurück mit einem Jazzleckerbissen aus Detroit. Wenn man die Motor-town und das Black Music Genre durch den Fleischwolf dreht kommt unten meistens Soul-Queen Aretha Franklin oder Rap-Superstar Eminem raus. Für einmal steht jedoch ein ganz anderer im Scheinwerferlicht - der Jazzpianist James Tatum.
Mr. James Tatum himself beantwortete mir exklusiv einige Fragen zu seinem Spiritual-Jazz Meisterwerk "Contemporary Jazz Mass". 
Als ich das Album vor ca. drei Jahren das erste Mal hörte war ich überwältigt. So etwas hatte ich zuvor noch nie gehört. Ruhiger, melancholischer, spiritueller Modaljazz mit teilweise fast meditativem Charakter. Hier schon mal eine kleine Kostprobe...



The Interview

Pesa: "The "Jazz Mass" album is on your own label JTTP records. Why and when did you start your own label?"

James Tatum:"The James Tatum Trio Plus has been incorporated as a business in entertainment since 1969,  All original compositions copyrights are in the exclusive property of JTTP, Inc."



Pesa: "Do you know how many copies of this record have been pressed?"

James Tatum: "In the beginning year of 1975, there were over 5'000 pressed recorded LP's made during this year."


Pesa: "There exist two different covers of the record. One is in color, the other one is just black and white. What's the story behind these two different covers?"


James Tatum:"At that time, I wanted to find out which cover would be markable for direct promotion. The first choice was color but the black and white was more economical."


Pesa: "What was the reaction and feedback of the crowd in the church in May 1973, when you played your jazz mass for the first time?"


James Tatum:"It was a big success. Since that year, The Contemporary Jazz Mass has been performed in many of the Catholic churches in the city of Detroit. Excerpts from the Jazz Mass has been performed in other denomination churches. Other cities such as Chicago, Dallas and Minneapolis."
 

Pesa:  "Was the LP recorded in May 1973 during that first performance in the St. Cecilia church?"

James Tatum: "No, it was not recorded during the first performance, but later in 1974 at St. Cecilia Church."


Pesa: "Have you planned to perform in Europe again, maybe even in Switzerland?"

James Tatum: "By special request from the Arts Council of Switzerland, I would love to perform The Contemporary Jazz Mass in Concert."
 
In 2008, the revised Contemporary Jazz Mass has been recorded on DVD.

Mr. James Tatum, Thank you very much for talking from behind the scenes of an extraordinary jazz record!

James Tatum ist heute noch als Jazzpianist und Komponist tätig. Er geht regelmässig in Schulen und fördert bei Schülern und Studenten das Verständnis für die Jazzmusik und deren Geschichte. Mit seiner James Tatum Foundation versucht er junge Talente in verschiedenen künstlerischen Bereichen zu fördern.
Checkt seine Webseiten:


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Samstag, 19. Juni 2010

RECORDSTORE #3: ZERO ZERO RECORDS




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"Ich hatte 200 Stück davon rumstehen, kein Schwein hat's interessiert. Und dann, 10 Jahre später, schrien alle danach - innert kurzer Zeit hab ich alle verkauft." Diese, ähnliche und andere Geschichten hat mir Hänsel schon ein paar mal erzählt. Ich mag seine Anekdoten, seinen musikalischen Horizont und händlerischen Weitblick. Er weiss heute, was in 10 Jahren gesucht sein wird. Klar kann auch er sich mal verspekulieren, aber Hänsels Devise:"Fast jede Platte wird irgendwann von irgendjemandem gesucht.", trifft eigentlich immer zu. "Man muss halt manchmal einfach ein paar Jahre warten können."
Zum Zero Zero in der Bäckerstrasse in Zürich pflege ich eine ganz besondere Beziehung. Beim wandelnden menschlichen Vinyllexikon aka Hans aka MC Hänsel kaufte ich bereits mit 16 Jahren meine ersten Funk-Platten ein. Hänsel verkaufte mir dem Alphabeth folgend nach und nach die Klassiker der 70er Black Music. Beim ersten Besuch reichte mein Budget gerade von A wie Average White Band bis zum B wie den Bar-Kays. Die beiden nächsten Einkäufe gingen alleine aufs Konto vom Godfather of Soul himself: B wie Brown, James Brown! Ein paar Wochen später kamen dann die Commodores und Lyn Collins dazu... den Rest könnt ihr euch ja denken. Nach dem Funk kam der Soul, dann der Rap, später der Jazz und schliesslich vor ein paar Jahren der Rock. Von der alphabetischen Vorgehensweise bin ich zwar nach dem Funk bereits weggekommen, doch noch heute, gut 15 Jahre später, kann ich bei Hans immer noch meine Wants-List abarbeiten. Was im Zero Zero in den letzten zwanzig Jahren an Rare Grooves über den Ladentisch ging, lässt jedes Sammlerherz höher schlagen. Fazit: Egal, was ihr sucht: rare Disco-Maxis, vergriffenen Oldschool-Rap, rockige Drum-Breaks, Samples oder B-Boy Klassiker: MC Hänsel besorgt euch den Sound und die dazugehörige Story. Check it out!


Name: Zero Zero
Existiert seit: 1992

Angebot:
Funk, Rock, Rap, Reggae, Blues, Jazz, 12"s
Öffnungszeiten:
Mo: geschlossen, Di - Fr: 12 - 18.30h, Sa: 10 - 16h

Kontakt:
Adresse:
Bäckerstrasse 54, Zürich, Schweiz
Telefon:
+41 44 241 85 20
Mail:
john@zerozero.ch
Website:
http://www.zerozero.ch

 

My all-time top 5 LPs
1.
Aynsley Dunbar - To mum from Ansley and the boys
2.
Ramatan - same
3.
Radio Moscow - Brain Cycles
4.
The Heavy - The house that dirt built
5.
Wheedles Groove - Kearney Barton

 
My all-time top 5 Songs
1.
Daybreak - Everything man (soul 7")
2.
Bar-Kays - Give it up (12" Promo)
3.
Willie Bobo - Always there (12")
4.
Motörhead - Jailbait
5.
UFO - Boogie for george (live version)


Shout-Outs from the owner: 
"The world needs tons of records - feel free - relax - next!" MC Hänsel